Dunkel ist es noch in der Kortumstraße um sechs Uhr in der Früh, direkt am KAP des Bermuda3Ecks, nur die Warnblinkanlage des Wagens leuchtet hell, während die beiden Männer die schweren Müllsäcke in den Lkw hieven. Viele leere Flaschen kommen hinzu, Wein, Wodka, es klimpert und klirrt gewaltig. Der gestrige Abend scheint gut gelaufen zu sein.
Die beiden Männer, das sind Wolfgang Fehling und Sven Wimmer. Beide gehören zum Service-Team der Immobilien- und StandortgemeinschaP Bermuda3Eck (ISG) Bochum. Täglich sorgen sie für Ordnung in ihrem Revier. Kein leichter Job, gewiss nicht, doch der guten Stimmung tut das keinen Abbruch. Wetter ist immer, „und arbeiten müssen wir so oder so, 365 Tage im Jahr“, so Palasingam Palchandran. Natürlich nicht jeder von ihnen am Stück, sondern stets in kleinen Gruppen. Palasingam Palchandran, genannt Palla, kümmert sich um die Einteilung und hat im Team den Hut auf. Seit 2008 ist der Vater zweier Söhne dabei und kümmert sich aktiv um die Organisation. Damals fing alles mit 16 Mitgliedern an, erinnert sich der 54-Jährige, mitlerweile sind es über 50 Betriebe im Bermuda3Eck, die den Service der Müllentsorgung dankbar in Anspruch nehmen – und dafür zahlen. Das System ist so simpel wie effizient. Die Gastronomen packen das Leergut in rote Kisten, Müll in die Säcke, die sie für 3,50 Euro bei der ISG Bermuda3Eck käuflich erwerben, Papier und Kartons kommen obenauf. „Das klappt reibungslos“, bestäigen auch Wolfgang Fehling und Sven Wimmer, die an diesem kalten Februarmorgen die komplette Fuhre mit dem 7,5-Tonner auf das USB-Gelände an die Markstraße bringen.
Hier, direkt hinter dem alten Opel-Gelände, wo der leuchtende O-Schriftzug noch an alte Zeiten erinnert, wird die Ware in den einzelnen Containern getrennt. Die 16 Kisten Altglas des heutigen Tages, die unzähligen Müllsäcke sowie die vielen Kartons, die kaum in den blauen Container passen. „An manchen Tagen bekommen wir die Türen des Lkw kaum zu, vor allem an den Wochenenden“, erzählt Wolfang Fiedler. Beherzt springt der Rentner in den riesigen Container mit Altpapier, trampelt nach, bis die Pappe platt ist. Körpereinsatz ist in diesem Job keine Seltenheit – und erlebt haben die Männer in den vergangenen Jahren so Einiges. Vor allem Palla kennt das Bermuda3Eck wie seine eigene Westentasche.
Ob sich seit der Corona-Pandemie etwas verändert hat? „Ja, es ist doch ein wenig ruhiger geworden als früher – und glücklicherweise haben wir viel weniger Ratten“, so Palla Singana. Das liegt an den Kisten, die die Mitglieder der ISG Bermuda3Eck nutzen, um hier ihre Müllsäcke zu deponieren, damit diese nicht frei rumstehen. Dafür hat Marcus Gloria gesorgt, der das System der Mülltrennung im Bermuda3Eck im Mai 2022 umstellte, mitten in der Pandemiezeit. „Damals wusste keiner so recht, wie es weitergehen würde, viele Teammitglieder schieden damals aus, stiegen aber dann doch wieder ein“, so Marcus Gloria. Am Ende hielten alle durch und bereichern das Service-Team nun seit vielen Jahren.
Wolfgang Fiedler ist mittlerweile 67 Jahre alt, gelernter Dachdeckermeister und längst in Rente. Doch die Arbeit mit seinen Jungs möchte er nicht missen. „Solange ich kann, mache ich auch weiter“, sagt er und lacht. Und das ist auch gut so: Denn auf den grandiosen Service dieses Teams möchte im Bermuda3Eck niemand verzichten.